Aktion verlängert: .at-Domains jetzt nur 7,90 EUR!

Gültig auf Neubestellungen und Transfers bis 30.11.2024

Status

/

/

IPv4-Adressen: Der IP-Pool geht zur Neige

IPv4-Adressen: Der IP-Pool geht zur Neige

Veröffentlicht am 18. Juli 2024
  5 Min. Lesezeit
  Aktualisiert am 11. November 2024

Im Internet der Dinge benötigen so viele Geräte eine IP-Adresse, dass die Anzahl schnell knapp wird. IPv6 sollte endlich zum Standard werden und dieses Problem beseitigen, bevor die IP-Adressen wirklich ausgehen.

Bild zu IPv4 und IPv6 Blog mit Netzwerk-Anschlüssen

Inhalt

IP-Adressen werden für die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten in Netzwerken benötigt und sind somit unabdingbar wie bspw. eine Telefonnummer oder Postanschrift. IPv4-Adressen sind 32-Bit-Adressen, die aus vier 8-Bit-Feldern bestehen und in dezimalen Zahlen geschrieben sind. Mittels Internet Protocol (IP) wird eine eindeutige Adressierung eines Teilnehmers möglich, sodass Daten untereinander übermittelt werden können. Sei es für Versendung von E-Mails, Aufruf von Webseiten oder die Vernetzung von physischen und virtuellen Gegenständen – dem sog. Internet der Dinge (Internet of Things – IoT).

IPv4-Adressen fast ausgeschöpft

Der in den 80er-Jahren eingeführte Standard IPv4 mit einer Länge von 32 Bits hat nur eine begrenzte Anzahl an tatsächlich verwendbaren Adressen im IPv4-Adressraum. Durch rasanten Ausbau des Internets und insbesondere durch die Ausstattung von Geräten mit IP-Adressen (Stichwort: Smart Home) sind mittlerweile die IPv4-Adressen in Europa fast vollständig belegt. Dass dies schneller passieren wird, als bei der Einführung erwartet, zeichnete sich bereits in den 90er-Jahren ab. Durch eine Änderung der Vergabepraxis (Zuteilung weniger Adressen, Verwendung dynamischer IPs, Reservation bestimmter Adressbereiche für spezifische Anwendungen) und private IP-Adressen (Verwendung nur im privaten Netz ohne weltweite Erreichbarkeit) konnte dies noch etwas hinausgezögert werden. Trotz allem hat die europäischen IP-Adressverwaltung RIPE im November 2019 die letzte IP-Adresse aus dem letzten verbleibenden «/8»-Block vergeben.

Das heißt, freie IPs stammen heute aus zurückgeholten IP-Adressen – beispielsweise wenn ein Internetprovider schließt oder Adressen eines Anbieters freiwillig zurückgegeben werden. Daher erfolgt die Zuweisung von IP-Adressen nun mittels Warteliste. 0,70 Millionen IP-Adressen befinden sich aktuell noch im Pool und sind bereits reserviert.

Grafik zur Verfügbarkeit von IPv4-Adressen im 36-Monate-Vergleich. Stand Ende Juni 2024
Entwicklung des IPv4-Adresspools von RIPE innerhalb der letzten 36 Monate, Quelle: RIPE

Lösung: Wechsel auf IPv6-Standard

Abhilfe kann der Umstieg von IPv4 auf IPv6 bringen: Dieses Protokoll verwendet 128 Bits lange Adressen. IPv6-Adressen bestehen aus acht durch Doppelpunkte getrennte Gruppen à vier Hexadezimalzahlen, was eine nahezu unendlich große Zahl von IP-Adressen ermöglicht. Es ergeben sich zudem weitere Vorteile wie erhöhte Sicherheit, Mobile IPv6-Adresse, automatische Konfiguration etc. Ein Umstieg auf IPv6 ist aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von IPv4-Adressen unausweichlich – doch dieser geht nur sehr langsam voran. Gemäß EU Internet Standards Deployment Monitoring liegt die IPv6-Adoption in Österreich aktuell bei ca. 33 Prozent, was der globalen Adoptionsrate entspricht. Neben den erwähnten Vorteilen lauern jedoch auch ein paar Schwierigkeiten in der Umsetzung, sodass die Adoption nicht grundlos so lange wie möglich hinausgezögert wurde.

Der Umstieg von IPv4 auf IPv6 ist ein komplexer Prozess, der mehrere technische, organisatorische und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Hier sind einige der wichtigsten Herausforderungen:

Kompatibilität und Übergangsmechanismen

  • Dual-Stack-Betrieb: Systeme müssen sowohl IPv4 als auch IPv6 gleichzeitig unterstützen, was zu höherer Komplexität und höheren Kosten führt.
  • Übergangsmechanismen: Techniken wie Tunneling (z.B. 6to4, Teredo) und Translation (NAT64, DNS64) sind notwendig, um die Interoperabilität zwischen IPv4 und IPv6 zu gewährleisten, was zusätzliche Konfigurations- und Verwaltungsaufgaben erfordert.

Infrastruktur- und Hardware-Upgrade

  • Netzwerkgeräte: Viele Router, Switches und Firewalls müssen aufgerüstet oder ersetzt werden, um IPv6 zu unterstützen.
  • Endgeräte: Auch Endgeräte wie Computer, Smartphones und IoT-Geräte müssen IPv6-fähig sein, was oft Firmware- oder Software-Updates erfordert.

Software- und Anwendungsunterstützung

  • Betriebssysteme und Anwendungen: Anwendungen und Betriebssysteme müssen IPv6 unterstützen. Ältere Software muss möglicherweise aktualisiert oder ersetzt werden.
  • Legacy-Anwendungen: Einige ältere Anwendungen sind möglicherweise nicht mit IPv6 kompatibel und erfordern umfangreiche Modifikationen oder sogar eine vollständige Neuentwicklung.

Netzwerksicherheit

  • Neue Bedrohungen: IPv6 bringt neue Sicherheitsbedrohungen mit sich, die im IPv4-Umfeld bisher nicht existierten. Administratoren müssen sich mit diesen neuen Bedrohungen vertraut machen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen implementieren.
  • Firewalls und Sicherheitstools: Viele Sicherheitswerkzeuge müssen auf IPv6-Funktionalität aktualisiert werden, und Netzwerkadministratoren müssen neue Sicherheitsrichtlinien entwickeln und umsetzen.

Wissens- und Schulungsbedarf

  • Fachkräfte: Es gibt einen erheblichen Bedarf an Fachkräften, die mit IPv6 vertraut sind. Dies erfordert umfangreiche Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.
  • Schulung der Nutzer: Auch die Endnutzer müssen über die Umstellung informiert und gegebenenfalls geschult werden.

Kosten

  • Investitionen: Die Umstellung auf IPv6 erfordert erhebliche Investitionen in neue Hardware, Software, Schulungen und Betriebsabläufe.
  • Betriebskosten: Dual-Stack-Betrieb und Übergangslösungen können die Betriebskosten erhöhen, da zwei Protokolle parallel verwaltet werden müssen.

Planung und Management

  • Umfassende Planung: Der Übergang von IPv4 zu IPv6 erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination. Es müssen Migrationspläne erstellt, Übergangszeiten festgelegt und Ausfallzeiten minimiert werden.
  • Langfristige Strategie: Organisationen müssen eine langfristige Strategie entwickeln, die sowohl die aktuellen Bedürfnisse als auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigt.

Adressverwaltung

  • Neues Adressschema: IPv6-Adressen haben ein völlig anderes Format als IPv4-Adressen, was eine Anpassung der Adressverwaltung und -zuteilung erfordert.
  • DNS-Updates: Domain Name System (DNS) Einträge müssen aktualisiert werden, um IPv6-Adressen zu unterstützen, was zu zusätzlichem Verwaltungsaufwand führen kann.

Marktakzeptanz und Anbieterunterstützung

  • Provider: Internet Service Provider (ISPs) und andere Dienstleister müssen IPv6 unterstützen, was möglicherweise nicht sofort flächendeckend gewährleistet ist.
  • Zögernde Akzeptanz: Einige Organisationen und Einzelpersonen zögern möglicherweise, auf IPv6 umzusteigen, insbesondere wenn sie die Vorteile nicht sofort erkennen.

Insgesamt erfordert der Übergang von IPv4 zu IPv6 eine umfassende Herangehensweise, die technische, organisatorische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Die Herausforderungen können durch sorgfältige Planung, Schulung und die schrittweise Implementierung von IPv6-Technologien gemeistert werden.

Wie sieht die IP-Situation bei hosttech aus?

Grundsätzlich haben wir aktuell noch genügend IP-Adressen im Pool. Durch unsere Preisstruktur stellen wir sicher, dass die IPs für Kunden bereitgehalten werden, welche diese auch wirklich benötigen.

hosttech implementiert IPv6 schrittweise in alle Produkte. Unsere dedicated Server und vServer liefern wir standardmäßig mit IPv4 Adressen und einem IPv6 Netz aus. Alle Server und unser Netzwerk sind IPv6 ready.

Inhalt

Artikel teilen

Link kopieren

Artikel teilen

Link kopieren
Marius Meuwly

CEO & Co-Founder    16 Artikel

528
Kategorie
Rogé Capaul, Head of Support, an seinem Arbeitsplatz beim Webhosting-Anbieter hosttech in Richterswil.

Vor zehn Jahren startete Rogé als IT-Techniker bei hosttech. Heute leitet er als Head of Support ein fünfköpfiges Team verteilt auf drei Länder und zwei Zeitzonen. Im Jubiläums-Interview berichtet er von den alltäglichen Herausforderungen, Remote-Teambuilding und seinem Werdegang.

Frau an Pult vor Computer mit Texten auf Papier in der Hand. Zum Thema, wie man relevante Website-Texte schreibt.

Du erstellst deine eigene Website und weisst nicht, wie und was zu schreiben? Die Erstellung von Texten für Webseiten kann für manche eine Herausforderung sein. Gut strukturierte und optimierte Texte sind für Websites von großer Bedeutung, da sie sowohl die Leser als auch die Suchmaschinen ansprechen. Es geht nicht nur darum, gute Inhalte zu schreiben, sondern diese auch richtig auf die Website zu bringen.

Illustration eines Blogs mit der Domain-Endung punkt Blog als Beschriftung

Heute ist der Tag des Bloggens. Seit 2018 wird dieser offiziell im Kalender der kuriosen Feiertage geführt. Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten ein Blog bietet und worauf du achten musst.

Eine M.2 NVMe SSD wird in einen Rootserver von hosttech eingebaut.

SSD-Speicherlösungen sorgen für schnelle, hochperformante Server-Systeme. Doch SSD ist nicht gleich SSD. Ein Überblick über die verschiedenen Formen und deren Vor- und Nachteile.

Titelbild zum Blogbeitrag von hosttech anlässlich des internationalen Caps Lock Day

AM 22. OKTOBER IST WORLD CAPS LOCK DAY! Keine Sorge, dieser Blogbeitrag ist NICHT komplett in Großbuchstaben geschrieben. Erfahre mehr über den kuriosen Feiertag für die Großschreibung.

Headerbild zum Blogbeitrag zum Thema Webspace. Zu sehen sind Server und Icons für Mediendaten, Datenbanken, E-Mails und weiteren Daten, welche im Webspace gespeichert werden.

Willst du mit deiner Website oder Web-Anwendung im Internet präsent sein, brauchst du entsprechenden Webspace. Lies jetzt alles Wissenswerte rundum Webspace und den Unterschied zu Webhosting.

Headerbild zum Blogbeitrag über Virtual Private Server (VPS).

Virtual Private Server (VPS) bieten dir eine spannende Möglichkeit, die Vorteile eines dedizierten Servers zu einem Bruchteil der Kosten zu genießen. Erfahre mehr über VPS und die möglichen Anwendungsbereiche.

myhosttech Kundencenter